Vasco-da-Gama-Brücke, die den Norden und Süden Portugals verbindet

Die Vasco-da-Gama-Brücke ist mit einer Länge von über 17 km die längste Brücke Europas und verbindet die nördlichen und südlichen Teile Portugals.

Die Brücke ist 17.185 m lang, davon entfallen 829 m auf die Hauptspannweite, 11,5 km auf die übrigen Spannweiten und 4,8 km auf Viadukte und Kreuzungen.

Die Höhe der Brücke beträgt 150 Meter, ihre Breite 31 Meter und die Entfernung von der Wasserlinie 45 Meter.

Die Brücke hat ihren Namen von dem bedeutendsten portugiesischen Entdecker, Vasco da Gama, der als erster Europäer vom Atlantischen Ozean aus Indien auf dem Seeweg erreichte. Die Brücke wurde am 29. März 1998 eröffnet und erinnert an den 500. Jahrestag der Ankunft des Entdeckers in Indien (1498).

Dies ist nicht die erste Brücke, die den Norden und Süden des Landes verbindet, die Brücke vom 25. April existierte bereits, aber sie hatte keine ausreichende Verkehrskapazität, also wurde eine alternative Vasco-da-Gama-Brücke gebaut.

Die Organisation der Weltausstellung Expo 98 zwang die Behörden von Lissabon, eine zweite Brücke zu bauen, und es wurde eine Finanzierungsmethode erfunden, die den portugiesischen Steuerzahler keinen Cent kosten würde. Die Regierung hat den Bau, die Wartung und die Erhebung der Straßenmaut privaten Unternehmen anvertraut, die in der Lage wären, den erforderlichen Betrag von 1 Milliarde US-Dollar für den Bau der Brücke aufzubringen. Das private Lusoponte-Konsortium erklärte sich bereit, die Brücke zu bauen und damit vertragsgemäß 40 Jahre lang die alleinige Kontrolle über die Mauteinhebung der beiden Lissabon-Brücken auszuüben.

Der Bau der Brücke erforderte 3.300 Arbeiter und dauerte 18 Monate.

Die Brücke hat 6 Fahrspuren, obwohl das ursprüngliche Design eine weitere Erweiterung ermöglichte, wenn eine höhere Kapazität erforderlich war. Die Ausbaupläne beinhalten einen weiteren Umbau der Brücke, wenn die tägliche Zahl der Autos 52.000 übersteigt, was in den nächsten Jahren erwartet wird.

Die Vasco-da-Gama-Brücke schneidet sich 95 Meter in den Fels des Tejo-Grundes, ihre Gründungspfähle haben einen Durchmesser von bis zu 2,2 Metern. Die zur Verstärkung der Brücke verwendeten Pfeiler halten Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h stand. Die Haltbarkeit der Brücke wird auf 120 Jahre geschätzt.

Die Erbauer der Brücke behaupten, dass die Struktur einem bis zu viermal stärkeren Erdbeben als dem von 1755 standhalten kann. Wir möchten Sie daran erinnern, dass Lissabon von einem der stärksten Erdbeben in der Geschichte Europas heimgesucht wurde. Am 1. November 1755 gab es ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala, gefolgt von Tsunamis und Bränden, die die Stadt in Schutt und Asche legten. 275.000 Einwohner starben und 85 % der Gebäude wurden zerstört.